Trauer – Frühe Fehlgeburt verarbeiten oder ein Tabu brechen

Eigentlich hatte ich vor, in etwa einem Monat einen wunderschönen Artikel zu schreiben, euch an einer wunderbaren Neuigkeit teilhaben zu lassen.

Jetzt ist das nicht mehr möglich und ich habe hin und her überlegt, ob ich nun diesen traurigen Artikel schreiben soll. Für mich gehören die „negativen“ Gefühle wie Traurigkeit und Wut ebenso zum Leben wie die schönen und es käme mir unecht vor, wenn ich hier nur Friede-Freude-Eierkuchen-Artikel schreiben würde, um es aussehen zu lassen, als wäre mein Leben ein Kinderkarrussell. Zumal ich es wirklich nicht schaffen würde, jetzt über andere Dinge zu schreiben.

Diese Woche ist für mich1. Fehlgeburt höchst traurig, weil ich am Montag eine Fehlgeburt hatte. Es handelt sich um eine frühe Fehlgeburt, was so viel bedeutet wie, dass das Baby innerhalb der ersten 12 Wochen wieder abgeht. Das ist durchaus nicht ungewöhnlich  und viele Frauen teilen dieses Schicksal. In der Regel hat es damit zu tun, dass genetisch etwas nicht richtig angelegt war und es deshalb gleich wieder abgestoßen wird. Das hat die Natur schon ganz richtig eingerichtet.

An meinen Gefühlen ändert es allerdings nichts. Denn ich war sehr glücklich darüber, wieder zu zweit zu sein und dieses kleine, süße Geheimnis unter meinem Herzen zu tragen. Am 12. Juni 2016 wäre es möglicherweise zur Welt gekommen, was ein wunderschönes Geburtsdatum gewesen wäre, wie ich fand. Ich hatte mich auf so vieles gefreut. Darauf, dass ich bald mit dem Lieblingskind darüber sprechen könnte, dass es ein großer Bruder wird und darüber wie das Baby jetzt in Mamas Bauch wächst und ihm zu demonstrieren wie groß es jeweils gerade ist. Ich freute mich auf den Mutterpass und das erste Babykucken sowie aufs Schwangerschaftsyoga. Auch freute ich mich darauf, bald alle an unserer Freude teilhaben lassen zu können.

Und dann kam dieser erschreckende Moment, in dem ich krampfhaft versuchte, etwas aufzuhalten, was nicht mehr aufzuhalten war. In dem ich bereits merkte was kommen wird, bevor es so weit war. Ich hatte panische Angst, Herzrasen und fing schon an zu weinen, bevor es losging. Es war einer der traurigsten Tage in meinem Leben. Und so sehr ich auch weiß, dass das nicht automatisch bedeutet, dass es nicht doch noch ein Baby geben kann, so sehr schmerzt mich dieser Verlust.

Glücklicherweise kann ich mich beim Lieblingsmann ganz gut anlehnen und ausweinen. Er unterstützt mich und teilt meine Trauer, da er sich natürlich auch auf das zweite Baby gefreut hatte. Ansonsten mag ich eigentlich gerade keine anderen Menschen sehen.

Ich hätte einfach nicht gedacht, dass mir das passieren würde, obwohl ich  schon von so vielen Frauen (Freundinnen, Verwandten) gehört habe, dass sie zwischen zwei Kindern Fehlgeburten hatten. Wie so oft, bin ich optimistisch und denke, mir passiert so was schon nicht. Jetzt verunsichert es mich allerdings so sehr, dass ich Angst habe, mich beim nächsten Mal unbeschwert über einen positiven Schwangerschaftstest zu freuen. Muss ich dann mit meiner Freude 12 Wochen warten? Sicherlich nicht. Aber es macht mir Angst.

Ich hoffe, ihr könnt das so lesen wie es gemeint ist, als Ausdruck meiner aktuellen Gefühle. Ich bin trotzdem dankbar für meine kleine tolle Familie und für unser süßes Kind. Nur momentan überwiegt der schmerzliche Verlust.

Eure Sabrina

Wochenende in Bildern 24./25. Oktober 2015

Leider bin ich krank geworden, weshalb die meisten Bilder vom Samstag vom Lieblingsmann kommen. Der Lieblingsmann und das Lieblingskind haben den gewünschten Ausflug in den Tierpark ohne mich gemacht, weil ich das Bett hüten musste. 😦 Am Sonntag ging es mir nur wenig besser. Aber ich hielt es nicht mehr im Bett aus und konnte mit dem Lieblingskind ein wenig rausgehen. Aber seht selbst.

1. Gesundheitsdrink
Guten Morgen. Mich hat’s voll erwischt und auch die Liebsten schniefen etwas rum, weshalb es heute mal für alle zum Frühstück unseren Gesundheitsdrink gibt – Ingwer, Zitrone und Honig mit heißem Wasser. Es schmeckt auch dem Lieblingskind sehr gut.
2. Frische Brötchen
Die Brötchen werden diesmal vom Lieblingsmann und Lieblingskind gekauft.
3. mein Blick aus dem Bett
Mein Blick vom Krankenlager.
4. Tierpark
Das Lieblingskind macht mit Papa einen Ausflug in den Tierpark.
5. Bilbos Hoppel Hütte
Dort gibt es niedliche Streichelzoos wie Bilbo’s Hoppel-Hütte.
6. Meerschweinchen
Und hier die „Mäusehasen“, wie das Lieblingskind diese exotischen Tiere mal eben getauft hatte. 😉
7. Streichelzoo
Sie haben viel gestreichelt und gefüttert.
8. Herbstbaum
Zwischendurch hat der Lieblingsmann einfach ein paar wunderschöne Herbstimpressionen festgehalten.
9. Blätterteppich
Ich liebe gelbe Blätterteppiche.
10. Affen
Hier wird gelaust.
11. mutig
Zum Ende zeigt sich das Lieblingskind noch sehr mutig, …
12. müde
… dann sehr müde.
13. Sonntagsfrühstück
Zum Sonntagsfrühstück gibt es endlich mal wieder Mango, nachdem es so lange nur superharte Mangos zu kaufen gab. Und es gibt noch immer keinen Kaffee.
14. Kraftsuppe
Nach dem Frühstück wird eine Kraftsuppe zubereitet, die uns alle ordentlich durchwärmen soll. Das Lieblingskind schneidet die Kartoffeln in kleine Stücke und schneidet sich das erste Mal in den Finger. Es ist kaum zu sehen, aber es muss sofort ein Pflaster her und an weiterschnippeln ist so nicht mehr zu denken. 😉
15. Spaziergang
Dann mache ich mit dem Lieblingskind einen ausgedehnten Spaziergang, nachdem ich am Samstag gar nicht rauskam und dringend frische Luft brauchte. Wir sammelten Eicheln, um die Ziegen füttern zu gehen.
16. Springbrunnen
Vorher muss jedoch erst mal der leere Springbrunnen untersucht werden.
17. Ziegen füttern
Die Ziegen freuen sich über unseren Besuch. Das Lieblingskind achtet darauf, die Eicheln fair an alle Ziegen zu verteilen. Wenn eine Ziege eine andere wegdrücken will, geht er zu der Ziege, die verscheucht wurde, um diese zu füttern. 🙂
18. Mittag
Die Suppe ist fertig und ich brauche danach sofort einen Mittagschlaf, da mein Kopf wieder zu zerspringen droht.
19. Kaffee
Nach dem Mittagschlaf hatte ich Heißhunger auf richtig tollen Kuchen. Der Lieblingsmann ist noch mal schnell losgeflitzt, um welchen zu holen.
20. Formel 1
Schnell, weil er unbedingt das Formel 1 Qualifying sehen wollte. Das Lieblingskind durfte ausnahmsweise mal mitschauen und war fasziniert.
21. Spielen
Zum Abschluss des Tages spielt das Lieblingskind noch schön, während ich neben ihm liege und wir gemeinsam ein Hörbuch hören.

Ich hoffe ihr seid alle gesund und habt das schöne Herbstwetter am Samstag genießen können. Am Ende dieses Artikels wird mir wieder bewusst, wie schön auch dieses Wochenende trotz Erkältung war. In der Zusammenfassung sieht man doch immer wieder die vielen schönen Momente und darum bin ich für die Aktion „Wochenenden in Bildern“ sehr froh und danke Susanne von Geborgen Wachsen für diese schöne Idee. Weitere Wochenenden in Bildern findet ihr wieder bei Geborgen Wachsen.

Eure Sabrina

Über einen Wutausbruch

Angeregt durch Susannes Artikel „Abwarten, Tee trinken – kindliche Wut und Enttäuschung“ von Geborgen Wachsen, möchte ich heute auch eine Situation mit euch teilen, die in diese Kategorie passt und ebenfalls gestern passiert ist.

Es sollte ein schöner Nachmittag mit dem Lieblingskind werden. Ich holte ihn früh aus der Kita ab, um mit ihm zum Friseur zu gehen. Das bedeutete, dass er noch kein Vesper hatte. Aber ich habe ja immer was zum Essen dabei. Außerdem freute er sich wahnsinnig auf die Bonbons, die immer beim Friseur bereit stehen. Wir hatten abgemacht, dass er einen vor dem Schneiden und einen danach essen darf und er freute sich sehr. Auch das Haare schneiden fand er diesmal schön. Es kitzelte ihn und er freute sich über seine neuen kurzen Haare. Dann durfte er noch auf das Motorrad und danach wollten wir ins Kindercafé, wo wir mit einer Freundin aus der Kita verabredet waren.

Dort konnte er sich ebenfalls eine süße Sache aussuchen, entweder Eis oder Kuchen (oder wenn er etwas anderes entdeckt, dann eben auch das; auch wenn ich nicht glücklich wäre, sollte es ein Lollie sein – aber das ist ein anderes Thema). Er entschied sich für ein Eis.

Dann wollte er die ganze Zeit mit der Kita-Freundin spielen, die aber lieber bei Mama bleiben wollte. Er versuchte es immer und immer wieder, sie zum Spielen zu bewegen. Aber nichts klappte. Am Ende tat er sich noch auf der Rutsche weh. Ich tröstete ihn, aber es war schon zu merken, dass langsam die Wut in ihm hochkroch. Er begann Kissen runterzuwerfen und wenn ich ihn bat, sie wieder aufzuheben, suchte er sich lieber das nächste Objekt, dass er umwerfen konnte. Also beschlossen wir langsam nach Hause zu gehen. Es wäre ohnehin bald Zeit für das Abendessen. Obwohl er gerade noch loswollte, ging er doch lieber noch mal ins Bällebad, um alle Bälle wütend hinauszukatapultieren. Ich holte ihn also, um ihm beim Anziehen zu helfen und schnell aufzubrechen. Zum Wiederaufräumen, wäre er in dem Moment nämlich nicht mehr zu bewegen gewesen. Weitere Aufforderungen oder Ermahnungen hätten die Situation eher schneller eskalieren lassen. So aber kletterte er neben dem Stuhl, auf dem wir uns anziehen wollten, auf den Tritt, der für die Eisauswahl bereit stand und auf denen sämtliche Toppings aufgestellt waren. Er wollte jedes Glas einmal in die Hand nehmen und hatte bei den Gummibärchen plötzlich den Deckel in der Hand. Er wollte schnell eins rausgreifen. Da er aber genug Süßigkeiten gehabt hatte und wir auf dem Weg zum Abendessen waren, durfte er dies nicht. Er schrie und kniff, kletterte immer wieder hinauf, ich hob ihn wieder runter zum Anziehen und so ging es hin und her. Bis ich merkte, ich kann die Situation hier drin nicht lösen, wir müssen aus der Situation rausgehen.

thunder-951508_1280Also trug ich ihn raus, was er natürlich überhaupt nicht mochte und was ich auch nicht gern mache. Aber auch ein Gummibärchen wäre keine Lösung gewesen. Drohungen und Erpressungen schon gar nicht. Kaum dass wir draußen waren, beruhigte sich das Lieblingskind auch zusehends. Es wurde eher trauriger und fragte, ob es den nach dem Abendessen noch mal einen Nachtisch haben dürfe. Er wollte nämlich auch gar nicht zu Hause Brot, sondern gleich im Café Abendbrot essen. Und als er dann ca. 20 m weiter beim Bäcker ebenfalls auf den Bäcker zeigte, ob wir nicht da essen könnten, machte es bei mir erst Klick. Bisher dachte ich nur, na ja, er ist halt heute schneller reizbar, weil er keinen Mittagschlaf hatte. Aber erschwerend kam hinzu, dass er offenbar richtig großen Hunger hatte. Denn außer zwei Bonbons und einem Eis hatte er seit dem Mittag nichts gegessen. Und ich weiß wie es mir geht, wenn ich Hunger habe und müde bin. Darum war ich sehr glücklich, dass ich mich von seiner Wut nicht habe anstecken lassen und auf ihn eingehen konnte. Aber es war eine Herausforderung. Er durfte sich dann sofort ein Brötchen aussuchen und es gleich essen. Damit war er wieder glücklich und sogar zu Späßen aufgelegt, sodass die Menschen, denen wir jetzt begegneten, wieder entzückt von meinem Kind waren. Das machte mich wieder nachdenklich. Denn in der Situation im Café habe ich mich sehr unwohl gefühlt, weil ich befürchtete, dass die Leute, die die Situation beobachteten, denken würden, „Was für ein tyrannisches Kind. Und wie die Mutter sich tyrannisieren lässt. Na ja, vermutlich selbst Schuld.“ Diese Sorgen habe ich jetzt eigentlich immer, seit das Buch von Michael Winterhoff „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ so ein  Bestseller geworden ist. Diese mehr als pessimistische und vor allem wenig hilfreiche Sicht auf die Kinder und deren Eltern, trägt nicht gerade dazu bei, einen Erziehungsstil zu finden, der Kinder zu empathischen, verantwortungsbewussten, rücksichtsvollen und selbstbewussten Menschen werden lässt. Es trägt auch nicht dazu bei, den Eltern Vertrauen in ihre Intuition zu geben oder sie darin zu bestärken, eine gute Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen. Es wird heute alles zu schnell pathologisiert. Im schlimmsten Fall auch der Wutanfall eines Dreijährigen.

Aber diese negativen Gedanken mache ich mir im Grunde genommen jedes Mal selbst. Darum werde ich es jetzt wie Susanne von Geborgen Wachsen halten und Tee trinken und abwarten, dass diese Phase vorbeigeht. Und bis dahin versuche ich, mich in Gelassenheit zu üben und weiterhin auf mein Gefühl zu vertrauen. Denn wie Anna Luz de León von Berlin Mitte Mom über die gute Mutter schrieb.

Tatsache ist: das ist alles überhaupt total irrelevant. Denn was tatsächlich darüber entscheidet, ob eine „die gute Mutter“ ist oder nicht, hängt einzig und allein von ihrer individuellen Beziehung zu ihren Kindern ab. Die Kinder sind nämlich die einzigen Menschen, die das Prädikat „Die gute Mutter“ vergeben dürften, sonst niemand. Denn auf diese Beziehung kommt es an und die ist, wie alles, was uns Menschen in unserer Verschiedenheit ausmacht – individuell.

Ich bin dankbar für diese tollen, hilfreichen Artikel und wünsche euch allen auch viel Gelassenheit.

Eure Sabrina

Mein Manifest – Ein Update

1. Manifest Rückseite 1 Jetzt habe ich „Mein Manifest“ nun doch schon zur Hälfte ausgefüllt und noch immer nichts darüber geschrieben, wie ich es in meinem ersten Blogartikel versprochen hatte.

Dabei hatte ich gedacht, ich bin gerade so euphorisch, ich werde sofort nach 14 Tagen darüber berichten wie es funktioniert und was es mit mir macht. Die erste Euphorie hat sich gelegt, allerdings gibt es mir noch immer ein sehr gutes Gefühl, mich jeden Abend auf die schönen Dinge des Tages zu konzentrieren. Das heißt, dass ich jeden Abend mit einem guten Gefühl schlafen gehe, weil ich zum Tagesabschluss meinen Blick auf die schönen Dinge des Tages richte. Ich beantworte im Buch, was mir an dem Tag gut gelungen ist, was mir Freude bereitet hat, wofür ich dankbar bin, wer mich inspiriert und unterstützt hat und vieles mehr.

Vor allem fokussiere ich immer wieder auf ein Ziel, eine Vision, die ich mir zu Beginn des Buches in den schillernsten F2. Eintragarben ausgemalt und niedergeschrieben habe. Ich schaue täglich darauf, was ich heute für dieses Ziel getan habe und stelle fest, wenn ich regelmäßig dran bleibe, unternehme ich auch immer wieder kleine Schritte dafür. Und manche Dinge fliegen mir auch einfach zu, während ich mich auf dieses Ziel konzentriere. Es gibt plötzlich Menschen, die mir passende Angebote machen oder ich erhalte Inspiration aus Ecken, in die ich vorher nicht geschaut hatte und nehme sie nun ganz bewusst wahr. Ohne diesen Fokus oder mit der Konzentration auf die Sorgen, Probleme und Dinge, die nicht so laufen wie ich mir das wünsche, wären mir diese zugeflogenen Angebote vielleicht völlig entgangen.3. Frage

Das Buch ist so aufgebaut, dass man es ganz kreativ mit eigenem Leben füllen kann und dass es einem immer wieder Denkanstöße durch Fragen oder Zitate gibt. Die Fragen kann ich für mich nie auf Anhieb beantworten. Ich glaube ich habe mir 3 der 50 Fragen überhapt erst beantwortet.

Ich kann „Mein Manifest“ auf jeden Fall für alle empfehlen, die etwas in ihrem Leben verändern oder ihm eine bestimmte Richtung geben wollen. Aber auch für diejenigen, die ihr Leben einfach etwas achtsamer leben wollen. Das Buch funktioniert wie ein Life-Coaching, für das man keine Termine einplanen muss. Man kann es einfach abends im Bett durchführen.

Wie verfolgt ihr eure Ziele so? Seid ihr glücklich? Gibt es Bereiche in eurem Leben, die besser laufen könnten? Was tut ihr dafür?

Eure Sabrina

Wochenende in Bildern 17./18. Oktober 2015

Dieses Wochenende haben wir uns vorgenommen, endlich weiter auszumisten und bestimmte Dinge gut zu lagern. Dazu war zuerst ein Besuch bei Ikea nötig. In Aufbewahrungsdingen ist Ikea ja unschlagbar und das Lieblingskind fragte, nachdem er zwei Mal in seinem Leben im Smalland war, schon immer, wann wir endlich mal wieder ins Bällebad fahren, „dahin, wo wir ihn immer abholen“. Das Ausmisten selbst gestaltete sich dann eher schwierig, da das Lieblingskind heute den ganzen Tag mit mir spielen wollte und sich kaum zehn Minuten allein weiter beschäftigen wollte. Am Ende gelang es mir wenigstens, Ordnung in seinen Kleiderschrank zu bringen. Aber seht selbst.

1. Aufstehen
Es ist Samstagmorgen und das Lieblingskind versucht seit halb sechs, uns aus dem Bett zu schmeißen. Eine Stunde später ist es ihm gelungen.
2. Autospiel
Während ich die Küche in Ordnung bringe und das Frühstück vorbereite, spielt das Lieblingskind neben mir mit seiner Autostation.
3. Musik
Dann hört es noch etwas Musik. „Wir Kinder vom Kleistpark“ finde ich auch als Erwachsene sehr schön.
4. Frühstück
Bevor wir endlich frühstücken, stibitzt mir ein kleines Händchen etwas Schaum.
5. Ikea-Vorbereitung
Nach dem Frühstück werden letzte Vorbereitungen für unseren Ikea-Ausflug getroffen, jedes Mal in der Hoffnung, dass der Besuch dann kein Tagesausflug wird.
6. warme Kleidung
Ich habe noch schnell warme Kleidung zusammen gesucht, weil in den Nachrichten so viel von frierenden Menschen vorm LAGeSo berichtet wird. Die wollen wir im Anschluss an unseren Einkauf verteilen, falls wir frierende Frauen und Kinder antreffen. Es sind leider nur meine kleinen Sachen und nichts für Männer. Auch wenn ich befürchte, dass das nicht viel hilft, wenn man eine Ewigkeit draußen verbracht hat. 😦
7. Mittagessen
Nach unserem Rundgang und dem Bällebadbesuch gibt es Mittagessen und noch mehr Spielzeit.
8. Badmöbel
Wir schauen nach einem abschließbaren Schrank fürs Bad …
9. Entwurf
… als das Liebligskind sich auch schon an die Entwürfe für neue Möbel macht. 😉
10. Kistenauswahl
Hier gibt es Aufbewahrungskisten in allen Größen. Sehr schön. Nur das Lieblingskind wird langsam knatschig und müde.
11. Stadtfahrt
Im Auto ist es deshalb ziemlich schnell eingeschlafen, während wir eine ordentliche Stadtrundfahrt machen. Zur Demo gegen die Zustände vorm LAGeSo, haben wir es leider nicht mehr geschafft, was mich ärgert, da die Situation wirklich zum Heulen ist.
12. Kuscheln
Abends gibt es schöne lange Kuscheleinheiten.
13. Stuhlträger
Das Lieblingskind hat einen neuen Tisch bekommen, auf dem jetzt immer ein Kännchen Wasser und ein Glas bereitstehen. Es soll ihm auch andere Dinge in der Küche erleichtern. Als er ihn entdeckt hat, holt er sich sofort einen kleinen Stuhl aus seinem Zimmer.
14. Sonntagsfrühstück
Zum Sonntagsfrühstück gibt es einen Ritter für den Lieblingsmann.
15. Extrafrühstück
Das Lieblingskind möchte sich unbedingt an seinen neuen Tisch setzen, um dort zu frühstücken.
16. Bauernhofspiel
Danach möchte es ganz viel mit mir spielen. Wir bauen ein Dorf mit einem Bauernhof, Häusern, Ställen und einem Bahnhof.
17. Staubsaugen
Dann muss dringend gesaugt werden, was das Lieblingskind kaum aushält. Es nimmt mir erst den Staubsauger aus der Hand, um mich kurz darauf mit seinem Arztköfferchen abzulenken und zu untersuchen. Er braucht heute besonders viel Nähe, was sicherlich auch daran liegt, dass er erkältet ist und gerade gar nicht gern in die Kita geht.
18. Mittagessen
Zum Mittag gibt es heute mal etwas Hausmannskost. Das Lieblingskind spielt neben mir gemütlich mit seinen Autos, während der Lieblingsmann das Auto, das wir uns für unseren Ikea-Einkauf geliehen hatten, zurückbringt. Dann erfinden wir ein tolles Autorutschespiel mit Einparkherausforderung.
19. Mittagessen 2
So sieht das Essen dann fertig aus und wir essen alle mit großem Appetit. Das Lieblingskind hat „Piep Piep Mäuschen“ als Tischspruch eingeführt.
20. Kaffee
Nach einer kurzen Mittagsruhe machen wir es uns mit dem ersten Lebkuchengebäck, Organgen, Kaffee und Petterson und Findus gemütlich.
20. PC ausmisten
Dann starten wir endlich unsere Ausmist-Aktionen. Die alte Festplatte passt nicht in den neuen PC. Da ich ohnehin keine Desktop-Computer mag, wäre ich nicht traurig, wenn er ganz verschwindet. Wenigstens sind jetzt alle Daten extern gesichert.
21. Pudelmütze
Eigentlich wollten wir nach dem Kaffee rausgehen. Aber so richtig wollte das dann wohl doch niemand. Also machten wir alle Fenster und die Balkontür weit auf, um wenigstens etwas frische Luft zu bekommen. Das erklärt wohl, warum das Lieblingskind sich eine Pudelmütze und ein Tuch angezogen hat.
22. Alte Klamotten
Ich miste im Kinderzimmer den Kleiderschrank aus, sodass dort nur noch aktuell passende Klamotten drin sind. Ich habe nun auch alles so auf seine Höhe sortiert, dass er sie sich selbst rausnehmen kann. Die alten Sachen werden noch nach Größen und Zustand sortiert.
23. Kinderschaumbad
Zum Abschluss gibt es ein Kinderschaumbad. Das Lieblingskind ist totmüde, weil es keinen Mittagschlaf gemacht, aber dringend einen gebraucht hätte.
24. Eingeschlafen
Dann ist das Lieblingskind auch ganz schnell eingeschlafen. Allerdings auch erst, als es neben mir auf der Couch lag. Im Bett ging heute gar nicht.

Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende. Mehr Wochenenden in Bildern findet ihr wieder bei Susanne von Geborgen Wachsen.

Eure Sabrina

12 von 12 im Oktober 2015

Ein langer Tag liegt hinter mir. Aber hier kommen meine 12 Bilder, die euch ein bisschen zeigen, wie der Tag so aussah.

1. Feuerwehrkind Sam
1. Unser Feuerwehrkind Sam ist gleich nach dem Aufstehen wieder im Dienst. 😉
2. fertig für die Kita
2. Dann wird es vom Lieblingsmann in den Kindergarten gebracht.
3. mein Weg zur Arbeit
3. Dann mach ich mich auch mal langsam auf den Weg zur Arbeit. Heute geht es mal in den Wedding.
4. Seminarraum
4. Wir tagen im Roten Salon. Ein hochtrabener Name für einen kleinen Klassenraum mit lediglich roten Stühlen. 😀
5. im Seminar
5. Pause
6. Mittagessen
6. Zum Mittag gibt es dann Halloumi im Brot. *mjami*
7. schöner Herbstweg
7. Dann muss ich einige Dinge erledigen und einkaufen, wobei ich die schöne Herbstlandschaft genieße.
8. Herbstweg
8. Auf dem Rückweg
9. nach Hause
9. Dann hole ich das Lieblingskind ab, was sich lustigerweise die Mütze über das ganze Gesicht zieht und gegen das Motorrad läuft, weil ich fotografiere, statt zu führen. hm… Das Lieblingskind freut sich auf Besuch, weil er ihm gleich zwei Kinder zum Spielen beschert.
10. Abendessen
10. Nachdem unser Besuch weg ist, schnipple ich ein bisschen Gemüse für das Abendessen.
11. Abendessen
11. Abendessen ist fertig.
12. Supervision
12. Am Abend habe ich noch Supervision bis 21 Uhr. Es ist eine gemütliche Runde. Aber ich bin doch sehr müde.

Ich hoffe ihr hattet auch einen schönen Tag. Mehr 12 von 12 findet ihr wie immer bei Draußen nur Kännchen.

Eure Sabrina

Wochenende in Bildern 10./11. Oktober 2015

Dieses Wochenende sind das Lieblingskind und ich allein, sodass ich mir ein richtig gemütliches Mama-Kind-Wochenende machen wollte. Am Samstag starteten wir auch gemütlich mit einem späten Frühstück in den Tag, was allerdings nicht gleichzusetzen ist mit spätem Aufstehen. Dann gingen wir zusammen mit der Lieblingsnachbarin zur TTIP-Demo und verbrachten den Abend kuschelnd mit Zeitschriften und Tee im großen Bett. Der Sonntag war dann ziemlich ereignislos. Er begann mit einem gemütlichen Frühstück, Haushalt, Entspannen und endete mit einem spontanen Großelternbesuch.

1. Häschen
Das Lieblingskind kuckt mit dem Angsthäschen Pipi Langstrumpf.
2. Brötchen holen
Dann holen wir gemeinsam Brötchen.
3. Frühstück zu zweit
Am Samstag gibt es mal ein Frühstück für zwei, bei dem es sehr lustig zuging.
4. Weg zur Demo
Nach dem Frühstück habe ich noch Zeit, das Lieblingskind durchzukitzeln, bevor wir uns mit der Lieblingsnachbarin auf den Weg zur TTIP-Demo machen.
5. auf dem Weg zur Demo
Das Wetter für die Demo könnte nicht besser sein.
6. Waschmaschine
Und für das Lieblingskind ist das Regierungsviertel ein toller Spielplatz. Hier nutzt er die „Waschmaschine“ als Rampe.
7. TTIP Demo
Blick auf die Massen
8. Tröte
Eine Gelegenheit für das Lieblingskind sein Kazoo mal sinnvoll einzusetzen.
9. Treppen steigen
So richtig mittendrin sind wir irgendwie nicht. Es gibt zu viel zu entdecken.
10. Laubrascheln
Blätterrascheln und Pfützenplatschen sind doch immer wieder die schönsten Herbstgeräusche.
11. Mittagessen
Es gibt ein spätes Mittagessen im vietnamesischen Restaurant, wo wir noch auf viele andere Demonstrierende treffen.
12. Foto vom Kind
Das Lieblingskind wollte auch mal ein Foto beisteuern. 🙂
13. Zeitschriften im Bett
Den Rest des Tages verbringen wir dann gemütlich im Bett mit unseren neuen Zeitschriften. Das Lieblingskind hat seine erste eigene Zeitschrift von Feuerwehrmann Sam und fühlt sich jetzt ganz „richtig“ wie Feuerwehrmann Sam. Er telefoniert auch zwischendurch viel mit Sam, Elvis, Mike und „Sir“. Voll süß.
14. Sonntagsfrühstück
Sonntagsfrühstück
15. Abwasch
Das Lieblingskind hat Spaß beim Abwaschgeplantsche.
16. Kinderessen
Zum Mittag gab es ein richtiges Kinderessen: Nudeln mit Veggie-Klopsen.
17. Kaffee
Nach einer Mittagsruhe genießen wir Kaffee oder Wasser und Printen, um uns für den Spielplatz zu stärken.
18. Omatag
Da wir auf dem Spielplatz halb erfroren, besuchten wir noch Oma und Opa. Es war ja auch Oma-Tag wie mich die Kartenindustrie hat wissen lassen. Darum gab es einen kleinen hübschen Holzanhänger für die Oma. Auf dem Bild sortieren der Opa und das Lieblingskind gerade Tiersammelkarten in ein Buch ein.
19. Katze
Auf dem Rückweg entdeckten wir eine Katze und es wirkt fast wie ein „Kampf der Dämonen“ – ein Dinosaurier gegen eine Katze mit glühenden Augen.
20. Grünes Bad
Zum Abschluss des Tages gab es dann noch ein grünes Bad mit Bibi Blocksberg für das Lieblingskind.

Ich hoffe ihr hattet auch ein schönes Wochenende. Wie immer gibt es mehr Wochenenden in Bildern bei Geborgen Wachsen.

Eure Sabrina

„Der wird mal Chef!“ oder: Wie war das mit dem Respekt gleich noch mal?

Ich hatte heute mit dem Lieblingskind einen spannenden Nachmittag mit SinnStationen geplant, die gerade im Einkaufszentrum aufgebaut sind. Das Ganze hat etwas von einem Kindermuseum, wo es viel auszuprobieren, spielen und entdecken gibt. Es gab jedoch auch viel Frust auszuhalten, da wir natürlich nicht allein dort waren und viele Kinder (und Erwachsene) gleichzeitig die Stationen anschauen wollten. Das ist normal und eine Möglichkeit, Warten und Geduld zu üben.

Im Grunde genommen hatte das Lieblingskind die meiste Zeit extrem viel Geduld bewiesen für sein Alter. Dass es jedoch auch mal sauer wird, wenn andere Kinder einfach reingreifen, während er gerade etwas ausprobiert und zuvor gewartet hatte, ist verständlich. Auch die kindliche Reaktion, dann einfach mal die Kugel aus dem Spiel zu nehmen und damit wegzulaufen, nachdem „Nein“ sagen nichts gebracht hatte. Ich lief also gerade hinterher, um ihm zu sagen, dass das andere Kind, was jetzt dran ist, traurig wird, weil das Spiel ohne Kugel nicht funktioniert, als dieses wirklich große Kind (ca. 12, 13 Jahre alt) hinterherrannte, um ihm den Ball zu entreißen. Das versuchte er, obwohl ich neben dem Lieblingskind hockte und gerade dabei war, den Ball wiederzubekommen. Daraufhin rannte es natürlich wieder los. Okay, soweit auch noch im Rahmen des Normalen. Was ich dann aber alles andere als normal fand, war die Reaktion zweier älterer Frauen, die ebenfalls meinten, hinterherrennen und mein Kind festhalten zu müssen, um ihm den Ball am besten zu entreißen. Und das alles, obwohl sie sehen konnten, dass ich als Mutter dabei war und mich um die Angelegenheit kümmerte. Und diese Angelegenheit hatte noch keine 30 Sekunden gedauert, als sie meinten sich einmischen zu müssen. Nun redeten also gefühlt fünf Menschen auf ihn ein und drängten ihn auch physisch in die Ecke, sodass er anfing zu weinen und die Kugel natürlich erst Recht nicht los ließ.

Ich war fassungslos über so viel Ungeduld und soziale Inkompetenz. Von einem Dreijährigen wird erwartet, dass es sich am besten schon mal fünf Minuten in einer Schlange anstellt und die erwachsenen Frauen konnten nicht eine Minute warten, dass es weiterging. Und das, wo es rundherum weitere Stationen gab, die es auszuprobieren galt. Am Ende kam dann auch noch ein dummer Spruch wie „Der wird mal Chef, der liebt jetzt schon Machtspielchen.“ (Wie viele Menschen kann man eigentlich in einem Satz beleidigen?)

Und wer spielte Machtspielchen? Ein Dreijähriger, der überhaupt nicht weiß, was Macht eigentlich heißt, oder die Erwachsenen, die zu Dreijährigen werden, wenn sie nicht absolute Kontrolle haben und ihren Willen mit Macht durchsetzen können? Was konnte das Lieblingskind heute lernen? Das man sich das Spiel mit Gewalt aneignen kann, auf das man gerade Lust hat? Dass warten und abwechseln – also kooperieren – vielleicht doch nicht notwendig ist?

Ich bin sehr froh, dass ich bisher von solchen Einmischungen oder auch hohlen Kommentaren verschont geblieben bin. Diese Geschichten kenne ich meist von anderen und weiß natürlich, dass auch schon mal der ein oder andere die Augen über mich verdreht. Dem einen ist man grundsätzlich zu locker und dem anderen zu streng. Damit muss ich leben und natürlich bin auch ich nicht nicht immer völlig wertfrei unterwegs. Dennoch sollte einem doch klar sein, dass man gerade eine einzige Situation beobachtet und man nicht wissen kann, wie es zu dieser Situation kam.

Die respektvollere Variante:Liebe und Eigenständigkeit
Ich kann ganz kurz schildern wie es abläuft, wenn man dem Lieblingskind die Zeit gibt, eine Situation selbst zu lösen, statt es eilig zu haben und auf sofortiges Erfüllen einer Forderung (von Bitte kann keine Rede mehr sein) zu reagieren. Ich erkläre dem Kind kurz die Folgen – nämlich, dass das andere Kind traurig ist, wenn man ihm einfach die Kugel wegnimmt – und lasse es dann in Ruhe. Dann hat es Zeit, sich selbst die Situation zu betrachten und durchaus schon Empathie für das andere Kind zu entwickeln, um sich dann eben nach einer Minute selbst dazu durchzuringen, die Kugel zurückzubringen. Diese Minute kommt einem meist nur länger vor. Aber es ist eine Minute. Und diese eine Minute tut niemandem weh. Die Eskalation der Sitution dagegen, hinterlässt Spuren auf der kleinen Kinderseele.

Die gleiche Erfahrung mache ich auch morgens. Je mehr ich in Stress gerate und es auf das Lieblingskind abwälze – es also antreibe – desto länger dauert es. Sage ich mir, die zehn Minuten habe ich jetzt auch noch, werden es nicht mal zwei.

Alfie Kohn hat es in einem Beispiel so schön geschrieben:

Es tut mir leid, Schatz, aber du musst deinen Mantel anziehen. Draußen ist es sehr kalt und wir müssen ein Stück gehen. Aber wenn du lieber noch etwas warten willst, ist das auch in Ordnung. Sag mir Bescheid, wenn du soweit bist.“

Dieses „Sag mir Bescheid, wenn du soweit bist.“ nimmt so viel Druck aus der Situation und so viel Druck vom Kind. Es fühlt sich nicht mehr nur kontrolliert und gezwungen, auch wenn in dieser Situation auf die Forderung den Mantel anzuziehen, weiterhin bestanden wird. Es gibt eben Situationen, in denen etwas getan werden muss (was das Kind eigentlich nicht will). Dann ist es hilfreich, wenigstens die Entscheidung darüber zu lassen, wie oder wann es getan wird. Und es gibt Situationen, auf die ich nicht bestehen muss, weil sie nicht Sicherheit und Gesundheit gefährden. Dann ist es möglich, eine gemeinsame Lösung zu finden, mit der wir alle gut leben können. Das geht allerdings nur, wenn ich das Kind ernst nehme, also als vollwertige und gleichwürdige Persönlichkeit respektiere. Das bedeutet nicht, dass ich das Lieblingskind mit Entscheidungen überfordern werde, für die es noch nicht reif ist und dass alles basisdemokratisch diskutiert werden muss. Sondern es heißt, ich nehme die Gefühle, Wünsche und Fragen des Kindes ernst und berücksichtige sie bei Entscheidungen und Lösungsvorschlägen.

Einige gute Grundgedanken wie Kinder langfristig zu empathischen Menschen werden können, die andere mit Respekt behandeln, hat Alfie Kohn in seinem Buch „Liebe und Eigenständigkeit“ sehr schön beschrieben. Er stellt in seinem Buch gleich zu Beginn die Frage nach den langfristigen Zielen, die Eltern für ihr Kind haben. In der Regel wünschen sie sich, „dass ihre Kinder glückliche, ausgeglichene, selbstständige, ausgefüllte, produktive, selbstbewusste, seelisch gesunde, freundliche, rücksichtsvolle, verantwortungsbewusste, liebevolle, wissbegierige und zuversichtliche Menschen würden.“ Wir verhalten uns als Eltern aber oft so, als sei unser Ziel, dass andere über unser Kind sagen würden: „Mensch, dieses Kind tut alles, was man ihm sagt, und es macht nie einen Mucks.“ (Alfie Kohn)

Was sind eure langfristigen Ziele oder Wünsche für eure Kinder? Wie geht ihr damit um, wenn andere sich mit gut gemeinten Ratschlägen oder aber beleidigenden Kommentaren einmischen? Habt ihr gute Strategien für solche Momente oder schafft ihr es, es einfach an euch abperlen zu lassen?

Eure Sabrina

Wochenende in Bildern 03./04. Oktober 2015

Wir haben ein schönes aber auch anstrengendes Wochenende hinter uns. Am Samstag hat der Lieblingsmann sich mit einem Freund getroffen, und ich habe den ganzen Nachmittag mit dem Lieblingskind im Prenzlberg verbracht. Am Sonntag waren wir dann auf dem Herbstfest im Botanischen Volkspark. Zu diesem Ausflug hatten wir uns schon beim letzten Besuch im Volkspark entschlossen, als wir dort die Flyer dafür gefunden hatten. Den Bildern nach zu urteilen war es ein kunstreiches Wochenende für das Lieblingskind. Freitag nach der Kita fingen wir schon damit an, Herbstblätter zu bemalen und dann zu drucken. Samstag waren wir im Kinderatelier und Sonntag gab es auch allerhand zu malen und basteln.

1. Petterson und Findus
Nach dem Aufstehen gibt es erst mal etwas Petterson und Findus für das Lieblingskind und mich. Es ist noch sehr früh und das Lieblingskind hatte lange nichts mehr gekuckt. Ich liebe Petterson und Findus.
2. Frühstück
Um halb elf gibt es Frühstück. Eine ungewöhnliche Zeit für uns. Aber wir haben Besuch, der vom Lieblingskind erst mal in Beschlag genommen wird, ganz gleich wie oft wir ihm erklären, dass der Besuch vor allem dem Papa gilt.
3. Falkpark_
Nach dem Frühstück mach ich mich mit dem Lieblingskind zusammen auf den Weg zum Spielplatz, damit der Lieblingsmann mal einen kinderfreien Nachmittag genießen kann.
4. Vogelperspektive auf Spielplatz_
Hier seht ihr den Spielplatz mal aus der Vogelperspektive.
5. Begrüßungsgetränk_
Dann gibt es Mittag im Restaurant und zur Begrüßung bekommen wir leckere süße Cocktails aus Ananassaft und Sirup. Das Lieblingskind ist begeistert, steht aber vor allem auf die Eiswürfel.
6. Burrito_
Wir teilen uns einen Burrito. Wobei teilen heißt, das Lieblingskind isst drei vier Hapse und ist dann schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe.
7. Kino_
Im Anschluss möchte das Lieblingskind mir das Kino zeigen, in dem es schon mal mit der Kita war. Als ich dann jedoch nur mal zwei Sekunden woanders hingeschaut hatte, war es verschwunden. Ich suchte und bekam langsam Panik. Während ich schon anfing alle verrückt zu machen, weil ich mein Kind verloren hatte, lugte es mal kurz hinter einer Ecke hervor. Das Lieblingskind fand es einfach lustig, dort verstecken zu spielen. :-/
8. Kinderkunstatelier_
Das Lieblingskind bereitet seine ersten Drucke im Kinderatelier vor. Danach machen wir noch lustige Fotos im Fotoautomaten.
9. gemütlicher Fernsehabend
Und am Abend machen wir es uns mit einem Film und Pizza gemütlich. Das Lieblingskind schläft bereits vor dem Abendessen ein. Es war wohl ein aufregender Tag. Und ich genieße die Ruhe.
10. Sonntagsfrühstück
Unser Sonntagsfrühstück gibt es dann wieder gegen 8 Uhr.
11. Handschuhballon
Der Lieblingsmann hat sich künstlerisch betätigt und dem Lieblingskind einen Handschuhballon gebastelt.
12. Weg zum Herbstfest
Wir machen uns auf den Weg zum Herbstfest im Botanischen Volkspark.
13. Sonnen und Spielen
Dort können wir eine Zeitlang richtig schön in der Sonne relaxen, was vor allem dem verschnupften Lieblingsmann gut tut. Das Lieblingskind hat sein halbes Kinderzimmer mitgebracht und benutzt es tatsächlich auch, was ihm bald einen neuen Freund beschert.
14. Imkerkaugummi
Der Lieblingsmann hat sich Imkerkaugummi mit Propolis gekauft. Seinem Hals geht es beim Kauen gleich ein bisschen besser.
15. Naturfarbe
Dann stellen wir Natur-Aquarell-Farben her.
16. Stempelbild
Und das Lieblingskind stempelt und malt Bilder damit.
16. Kardenigelchen
Danach bastelten wir ein Karden-Igelchen und das ist das Ergebnis.
17. Café Mint
Im tollen Café Mint stehen wir diesmal lange an und haben Glück, dass das Lieblingskind eine Kita-Freundin entdeckt hat, mit der es sich die lange Wartezeit vertreiben kann.
18. Figuren bemalen
Auf dem Rückweg entdeckt das Kind noch eine Malstation. Hier kann es Gipsfiguren bemalen.
19. Pumpen
Dann müssen wir ein bisschen laufen, weil der Bus zu voll war. So kann das Lieblingskind noch eine Pumpe ausprobieren. Um den Rückweg weiter zu verkürzen, spielten wir noch Tiere raten. Ich genieße es, dass wir jetzt solche Spiele wie dieses und „Ich sehe was, das du nicht siehst…“ spielen können.

Das war es auch schon. Zu Hause ging es abends wieder gemütlich zu mit grünem Bad, Bibi Blocksberg und mit Pizza, weil das Lieblingskind die am Samstag ja verpasst hat und unser Mittagessen eher mager war. Es schläft wieder schnell ein. Dann gab es ein heißes Bad für den Liebsten. Er muss sich etwas schonen, weil es ihn voll erwischt hat.

Mehr Wochenenden in Bildern findet ihr wie immer bei Geborgen Wachsen. Und wie war euer Wochenende?

Eure Sabrina

Das verflixte 7. Jahr – Eine Liebeserklärung an den Lieblingsmann

Das verflixte 7. Jahr ist rum und wir haben Grund zum Feiern. Nun sind wir bereits seit sieben Jahren ein Paar und es ist ein schönes Gefühl auf diese gemeinsamen Jahre zurückzublicken.P1040846 (2)

Es war nicht Liebe auf den ersten Blick. Aber schon auf dem zweiten Blick war klar, dass wir zusammen gehören. Mit niemand anderem wäre es mir so leicht gefallen, gleich nach drei Monaten zusammen in eine neue Stadt und die erste gemeinsame Wohnung zu ziehen. Mit niemand anderem wäre der Schritt in die Elternschaft so leicht gefallen.

Vor fast vier Jahren sind wir dann Eltern geworden und vor mehr als drei Jahren haben wir geheiratet. Wir sind im Laufe der Jahre zu einer Familie zusammen gewachsen und konnten uns auch als Paar gemeinsam weiterentwickeln. Du gibst mir immer Raum zum Wachsen und dafür liebe ich dich.

Ich habe aufgrund unseres Jubiläums mal versucht, mir Gedanken zu machen, was ich an dir liebe. Dabei habe ich festgestellt, dass ich auf solche Hitlisten nicht unbedingt stehe. Es fällt mir schwer bestimmte Eigenschaften oder Teile deiner Persönlichkeit herauszupicken, die ich besonders liebe. Denn es ist das Gesamtpaket, dass dich zum Lieblingsmann macht.

Trotzdem sind mir ein paar Punkte eingefallen, die dich besonders machen.

  1. Ich liebe deine Geduld, die du eigens für mich reserviert zu haben scheinst. Denn ich darf auch mal dramatisch werden und du lässt mich heulen und wüten und verrückt spielen, um mich dann sanft wieder auf den Boden zurückzuholen. Dabei ist mir im Laufe der Jahre aufgefallen, dass du mit anderen nicht ganz so gnädig bist.
  2. Ich liebe deine Liebe zu Pflanzen und Tieren und mit welcher Detailverliebtheit du diese hegst und pflegst. Vor allem aber liebe ich, dass du deinen selbst gezogenen Pflanzen ein Geburtsdatum gibst, sobald sie ein stecknadelgroßes Köpfchen aus der Erde stecken.
  3. Ich liebe deine sensible, verständnisvolle und rücksichtsvolle Art, die es mir leicht macht, mich dir zu öffnen und auch schwach sein zu dürfen. Ich musste dir nie eine Rolle vorspielen und konnte mich selbst besser kennen und lieben lernen, dadurch dass du mich so liebst wie ich bin.
  4. Ich liebe es, dass du für das Lieblingskind so ein toller Papa bist. Ein Papa, der da ist, der seine Rolle als zweites Elternteil als selbstverständlich ansieht und das bereits seit der Schwangerschaft.
  5. Ich liebe es, mit dir lange ausführliche Gespräche zu führen, Gespräche, die nicht wie bei anderen langweilig werden, weil sie nur an der Oberfläche dümpeln. Sondern Gespräche mit Tiefang.
  6. Ich liebe es mit dir zusammen zu lachen.
  7. Ich liebe es, dass du gern in der Badewanne singst, dabei nicht immer jeden Ton treffend, dafür aber mit voller Leidenschaft.
  8. Ich liebe es, dass du immer noch genauso sexy bist wie vor 7 Jahren. Obwohl ich die langen Haare schon vermisse. 😉
  9. Ich liebe es, wenn wir zusammen träumen und Pläne schmieden. Wir haben schon wirklich tolle Luftschlösser zusammen gebaut und auch in der Realität schon das ein oder andere zusammen aufbauen können.
  10. Ich liebe es, dass wir einiges gemeinsam haben, aber uns auch hervorragend ergänzen.

Und damit beende ich die Liste, weil eine top 10 immer rund wirkt. Aber wie oben bereits erwähnt, handelt es sich nicht wirklich um eine top 10, denn ich liebe dich als ganzen Menschen und unser gemeinsames Leben, unsere gemeinsame Entwicklung und freue mich auf alles was noch kommen mag. Denn auch Krisen haben wir bereits gemeistert, sodass ich voller Zuversicht und Freude in unsere gemeinsame Zukunft blicke.

In Liebe Sabrina